Kulinarisch durch Europa Part 5: Oliebollen
Isolde
Isolde kommt aus Belgien und ist eine echte Wortakrobatin. In ihrem Studium Angewandte Sprachwissenschaft konnte sie ihre Leidenschaft für Sprache und Kultur miteinander verbinden. Wenn sie nicht gerade nach neuen Flamingos und Kakteen für ihre farbenfrohe Wohnung sucht, geht sie in der Natur joggen. Außerdem trifft sie mit ihrer Gitarre und dem Piano fast immer den richtigen Ton.
Oliebollen gibt es mit Sicherheit schon seit dem 17. Jahrhundert, aber vermutlich sind sie noch ein bisschen älter. Ihren Ursprung haben sie im “oliekoek”, einem runden Gebäck, das früher mit Rosinen, Mehl, Eiern, Apfel und Rapsöl gebacken wurde. Dieser “Ölkuchen” von damals enthielt jedoch mehr Kräuter, Rosinen und Früchte als der heutige Oliebol. Das erste echte Oliebollen Rezept stammt aus einem Kochbuch aus dem Jahre 1668.
Heutzutage werden Oliebollen in den Niederlanden und Belgien immer noch gerne gegessen. In den Niederlanden isst man sie meist mit Korinthen und Rosinen. Die Belgier hingegen bevorzugen sie pur mit ein bisschen Puderzucker. Wörtlich übersetzt heißt Oliebollen übrigens Ölkugeln. Der Geschmack ist vergleichbar mit Mutzen, aber sie sind runder und größer.
In den Niederlanden sieht man sie traditionell an Silvester, wo sie häufig zusammen mit Apfeltaschen gegessen werden. In Belgien findet man sie eher auf der Kirmes. Die Kugeln werden jedoch überall vor dem Servieren mit Zucker bestreut.
Läuft Dir auch schon das Wasser im Mund zusammen? Wir erklären Dir, was Du für die Zubereitung von Oliebollen brauchst und wie sie besonders lecker werden!
- 500 ml Milch
- 500 g Mehl
- 40 g Butter
- 1 Päckchen Hefe (7 g)
- 1 Ei
- 4 Esslöffel Farinzucker
- 1 Flasche Frittieröl oder Sonnenblumenöl
- 1 Prise Salz
- 150 g Korinthen (kann man auch weglassen)
- Puderzucker
- Überlege Dir vorher, welche Variante Du backen möchtest. Wenn Du Dich für die traditionellen niederländischen Ölkugeln entscheidest, kannst Du die Korinthen am besten schon am Vorabend 15 Minuten quellen und anschließend trocknen lassen.
- Fülle die Hälfte der Milch in eine große Schüssel und füge den Zucker, die Butter (zimmerwarm) und das Salz hinzu.
- Wiege 500 g Mehl ab und siebe das Mehl mit einem Mehlsieb. Forme dann in der Mitte eine kleine Kuhle.
- Gib nun die Hefe, den Rest der Milch und das Ei hinzu und vermische alles gut.
- Lege ein Geschirrtuch über die Schüssel und lasse das Ganze eine Stunde lang gehen.
- Hast Du Dich für die niederländische Variante entschieden? Füge dann die Korinthen hinzu, sobald der Teig ausreichend aufgegangen ist. Bei der flämischen Variante kannst du diesen Schritt überspringen.
- Jetzt geht es richtig los! Gib das Öl in die Fritteuse oder in einen großen Topf und erhitze es auf ungefähr 175 Grad.
- Wenn das Öl die richtige Temperatur erreicht hat, kannst Du mit einem Eisportionierer oder Esslöffel ein paar Teigkugeln in den Topf geben. Drehe die Ölkugeln nach einiger Zeit um, wenn es nicht von alleine passiert. Sie sind fertig, wenn sie eine schöne braune Farbe angenommen haben. Führe das Ganze fort, bis der Teig alle ist!
- Wenn alle Oliebollen fertig gegart sind, kannst Du sie mit Puderzucker bestäuben. Und dann heißt es auch schon: Guten Appetit!
• Verwende lauwarme anstatt kalte Milch
• Wenn Du Oliebollen übrig hast und diese aufbewahren willst, kannst du am besten eine luftdichte Dose verwenden
• Achte beim Frittieren auf eine konstante Temperatur; 175-180 Grad sind ideal
• Verhindere Temperaturschwankungen, wenn Du den Teig gehen lässt. Diese haben einen negativen Einfluss auf den Gehprozess!
• Wenn Du Rosinen verwendest, vergiss nicht diese einzuweichen, damit sie den Oliebollen keine Feuchtigkeit entziehen
• Frittiere nicht zu viele Kugeln auf einmal, sonst riskierst Du, dass sie aneinanderkleben
• Verwende frisches Öl. Es klingt vielleicht übertrieben, aber das richtige Öl ist essentiell für den Geschmack der Ölkugeln
• Sei kreativ! Wenn Du besondere Oliebollen zaubern willst, kannst Du auch einfach etwas hinzufügen, was du selber lecker findest
• Forme die Kugeln mit einem Eisportionierer, dann werden sie schön rund
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